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"Gastmahl auf Gomera"

von

Janosch

"Ich bereute, Skral möglicherweise irgend etwas Wahres über mich erzählt zu haben, glaubte dann aber, ihn doch so verwirrt zu haben, dass er seinen Plan aufgeben würde, mich zu beschreiben. Ich könnte es selbst nicht. Ich und alle Dinge dieser Welt sind sowohl so als auch andersrum. Zwei Fische: einer schwimmt nach dort und der andere entgegengesetzt, und beide Richtungen sind ok. So vielleicht.

Man muß doch gar nicht malen.

Man muß nur so unbeschadet wie möglich das Leben überstehen. Und das größte Glück: mit sinnenhafter Freude ohne Furcht vor irgend etwas durchkommen.

Ich traf dann Skral, der vor der Pension auf und ab ging, und sagte zu ihm, als wir da auf den Stühlen saßen: >>Die meisten Bilder habe ich nie gemalt. Sie wären zu groß geworden, man könnte sie nicht unterbringen.<<

>>Welche Bilder? Wann machen sie hier auf?<<

Wir waren wieder an dem Punkt, wo bloß vor sich hin geredet wird. Hätte all dies hier an einem anderen Tag stattgefunden, ich hätte ihm ganz andere, vielleicht entgegengesetzte Vorkommnisse, auch Ansichten erzählt. Die Wahrheit ist jeden Tag eine andere. >>Sinnlosigkeit allen Tuns<<, sagte ich. >>Der Kosmos unterscheidet auch nicht zwischen gut und böse, richtig und falsch.<< Er schaute mich an und nickte, wie man einem Wahnsinnigen zunickt, um ihn nicht zu reizen."

letztes Update 22.10.2012